Ein Digital Cinema Package (DCP) ist das Standard-Abspielformat für den Filmeinsatz im digitalen Kino. Die Bild- und Tonqualität eines DCP entspricht den höchsten Qualitäts-Standards, die digitales Kino heute zu bieten hat.
Ein DCP ist eine Sammlung von Bild-, Ton- und ggf. Untertitelspuren. Diese Spuren liegen im DCP in Form von einzelnen Dateien in einem speziellen Ordner- und Dateiablagesystem vor und werden durch übergeordnete Meta-Dateien verwaltet bzw. referenziert.
Ein DCP ist demnach keine einzelne Filmdatei, sondern dem Namen entsprechend ein „Paket aus Einzeldateien“.
Für sämtliche ‚Assets‘ (Elemente bzw. Dateien) eines DCPs gibt es standardisierte Spezifikationen, über die Formate und technische Eigenschaften definiert sind. Beim Mastering eines DCPs werden alle Elemente eines Films diesen technischen Vorgaben entsprechend angepasst und zu einem standardkonformen, für den Kinoserver lesbaren ‚Package‘ zusammengestellt.
Welche der in einem DCP enthaltenen Elemente abgespielt werden sollen (und in welcher Reihenfolge und/oder Kombination) wird über im DCP enthaltene Playlisten (CPLs) definiert.
Für DCPs gibt es zwei Standards. Die etablierten Interop-Empfehlungen und den neueren SMPTE-Standard.
Für die als Einzelbildsequenz vorliegende Bildspur eines DCPs kommt die JPEG 2000 Bildkompression zum Einsatz. Deshalb spricht man häufig auch von einem ‚JPEG 2000 DCP‘.
In der Vergangenheit wurden DCPs auch mit einer MPEG-2 Bildkompression erstellt. Jedoch hatte dieses Verfahren eine schlechtere Bildqualität, eine geringere Auflösung und wird in der Praxis heutzutage nicht mehr eingesetzt bzw. nachgefragt – auch weil nicht mehr sichergestellt werden kann, dass MPEG-2 DCPs auf allen Kinoserversystemen lauffähig sind.
Audiospuren werden als unkomprimierte Mono-WAV-Einzelspuren eingebunden (24bit, 48/96 KHz). Dabei sind sämtliche gängigen Mehrkanalformate möglich (bis zu 16 Tonspuren).
Auch für Untertitel gibt es standardisierte technische Vorgaben.
Ein DCP kann eine oder mehrere Sprachfassungen beinhalten: Es können sowohl mehrere zuschaltbare Tonspuren als auch mehrere zuschaltbare Untertitelspuren eingebunden werden.
DCPs werden meist auf einem physischen Datenträger (Festplatte, USB-Stick, DVD) ausgeliefert, welcher mit einem Linuxdateisystem formatiert ist. (Ausnahmen sind DVD-Datenträger – hier wird ein DVD-spezifisches Dateisystem verwendet). Ferner werden Kurz- und Langfilme, Trailer und Werbespots auch als Download angeboten.